Internationales Kunsthandwerk im Hallingdal
Rolf Nesch wurde 1893 in Deutschland geboren und erhielt seine Ausbildung an der Kunsthochschule in Dresden. Nach politischen Unruhen in Europa zog er 1933 nach Norwegen und ließ sich einige Jahre später im Hallingdal nieder.
Hier ließ er sich von der Natur, dem Licht und den Materialien inspirieren und entwickelte eine Designsprache, die handwerkliches Können mit experimenteller Innovation verbindet.
Nesch gilt als einer der innovativsten Künstler der nordischen Region im 20. Jahrhundert. Er löste sich von den traditionellen Formen der Druckgrafik und Malerei und suchte nach einem Weg, seinen Bildern Tiefe, Struktur und physische Präsenz zu verleihen.
Das Nesch-Museum bietet einen einzigartigen Einblick in seine gesamte künstlerische Entwicklung, von den frühen Radierungen bis hin zu den tastbaren Metalldrucken und dreidimensionalen Materialbildern, die ihn international berühmt machten.

Techniken und Ausdrucksformen, die Sie erleben können
Ein Besuch des Nesch-Museums bietet nicht nur ein künstlerisches Erlebnis, sondern auch die Möglichkeit zu sehen, wie Rolf Nesch die Materialien, mit denen er arbeitete, herausforderte. Beim Gang durch die Ausstellung werden die Unterschiede zwischen den verschiedenen Techniken deutlich.
1. Ätzen und Ätzen
Nesch begann als Grafiker und nutzte die Techniken der Radierung und des Stichs, bei denen Metallplatten als Druckformen oder als eine Art Stempel mit viel mehr Präzision und Tiefe verwendet werden.
- I Löschen ritzt der Künstler das Motiv mit einer spitzen Nadel in eine Metallplatte. Die Farbe wird in die Rillen gelegt und die Platte gegen das Papier gedrückt, sodass die Linien übertragen werden.
- I Ätzen wird die Scheibe zunächst mit einer dünnen Wachsschicht überzogen. Der Künstler kratzt das Motiv durch das Wachs und legt die Scheibe dann in ein Säurebad, das die Linien in das Metall ätzt.
Nesch ließ versehentlich eine Scheibe zu lange in der Säure liegen. In der Druckplatte entstanden Löcher, und als er die Platte drückte, wurden die Stellen mit Löchern ganz weiß. Diese Entdeckung machte er sich bewusst zunutze und sie wurde zu einem wichtigen Teil seines Ausdrucks.
Metalldruck
Mit der Zeit wollte Nesch den Drucken mehr Leben und Tiefe verleihen. Er begann, Gitter, Draht und dünne Metallplatten direkt auf die Druckplatte zu löten, wodurch die Oberfläche unterschiedliche Höhen und Texturen erhielt. Wenn die Platte auf Papier gedruckt wurde, hinterließen die Texturen deutliche Spuren in der Oberfläche. Dies gab dem Bild ein Gefühl von Tiefe und Bewegung, als ob das Motiv auf dem Papier lebendig wäre.
Er experimentierte auch mit Farben. Anstatt für jede Farbe eine Platte zu verwenden, setzte er mehrere Farben direkt auf dieselbe Platte.
Beim Druck der Platte mischten sich die Farben auf unvorhersehbare Weise, so dass jeder Druck seinen eigenen, einzigartigen Ausdruck erhielt.
Diese Technik, die heute als Metalldruck bekannt ist, fügte Neschs Bildern eine neue Dimension hinzu, in der Licht, Farbe und Textur auf lebendige Weise zusammenspielen.
Materielle Bilder
Durch seine Arbeit mit dem Metalldruck erkannte Nesch, dass die Druckplatten selbst einen eigenen visuellen Wert haben. Er begann, Bilder direkt in Materialien wie Metall, Glas, Seil und Kork zu bauen,
In diesen Arbeiten sind die Materialien nicht nur Teil des Themas, sie sind das Thema. Das Ergebnis sind Bilder, die sich der Bildhauerei annähern, bei denen Licht und Textur die Hauptrolle spielen.
Kunst mit neuen Augen erleben
Bei einem Besuch im Nesch-Museum in Ål können Sie den Weg eines Künstlers von präzisen Linien zu lebendigen Strukturen und frei geformten Materialien verfolgen.
Erfahren Sie, wie Rolf Nesch den Zufall in eine künstlerische Entdeckung verwandelte und wie Neugier, Experimentierfreude und der Mut zu Fehlern ihn zu einem Pionier der modernen Druckgrafik machten.
Praktische Informationen
Öffnungszeiten 2025
11:00 - 16:00 Mo - Di
11:00 - 20:00 Uhr Mi - Fr
15:30 - 20:00 Uhr Sa
16:30 - 20:00 Sonne
Preise
Erwachsene: kr. 70,-
Kinder (0-16 Jahre): Kostenlos
Gruppen (min. 10 Pers.): DKK 50,-
Adresse
Myren 40, 3570 Ål